Herkömmliche statistische Klassifizierungen, seien es Branchen- oder Technologiecodes, erfassen die Besonderheiten bioökonomischer Aktivitäten oft nicht vollständig, da die Bioökonomie alle Wirtschaftssektoren umspannt. Folglich erweisen sich Daten über wirtschaftliche Aktivitäten in der Bioökonomie häufig als ungenau und sind mit zahlreichen Einschränkungen verbunden, insbesondere auf regionaler Ebene. Vor diesem Hintergrund haben wir einen einzigartigen Datensatz entwickelt, der Bioökonomie-Aktivitäten durch die Analyse von Website-Texten von Unternehmen erfasst. Diese Datenbank wurde im Rahmen der Promotion von Lukas Kriesch am Institut für Geographie der JLU Gießen erstellt. Mit Hilfe dieses Datensatzes setzen wir moderne Techniken des Natural Language Processing ein, um Bioökonomie-Aktivitäten in diesen Texten zu identifizieren, wobei wir zwischen allgemeinen Bioökonomie-Aktivitäten und solchen, die als Hightech klassifiziert werden, unterscheiden. Anschließend aggregieren wir die Daten von der Unternehmensebene auf die NUTS-3-Ebene (Landkreise) und erhalten so einen umfassenden Überblick über die geographische Verteilung der biobasierten Wirtschaftstätigkeiten. Weitere Details zur Datenverarbeitung sind in der entsprechenden Veröffentlichung dargelegt, wo der regionale Datensatz auch zum Download zur Verfügung steht. Wir hoffen, dass Interessierte diese Daten nutzen, um unterschiedlichste offene Forschungsfragen zur Bioökonomie zu beantworten. Wir bitten darum, das Paper zu zitieren, wenn die Daten verwendet werden.

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Kriesch & Losacker (2024): Bioeconomy firms and where to find them. Region: the journal of ERSA. https://doi.org/10.18335/region.v11i1.523 

 

Der untenstehende Datenexplorer (in Desktopansicht verfügbar) ermöglicht es, die Bioökonomie-Aktivitäten für jede Region in Deutschland zu verfolgen, wobei sowohl allgemeine Aktivitäten als auch nur High-Tech-Aktivitäten berücksichtigt werden können.