Die Nachwuchsgruppe untersucht Transformationsprozesse zu einem nachhaltigen Bausektor im Kontext der Bioökonomie. Der Forschungsansatz dieses Vorhabens folgt einem multiskalaren Analyserahmen und nutzt neue konzeptionelle Ansätze aus der Schnittstelle zwischen Transitionsforschung, Human- und Wirtschaftsgeographie und den Innovationsstudien. Primär werden dazu Innovationssysteme, sozio-technische Regime und Leitmarktstrukturen auf globaler, nationaler und regionaler Eben analysiert.
Innovationssysteme
Wie sind Innovationsprozesse und die globale Innovationslandschaft in einem nachhaltigen Bausektor räumlich organisiert?
Regimestrukturen
Welchen sozio-technischen Regimen folgt die Entwicklung und Diffusion von bioökonomischen Innovationen im Bausektor? Wie sind diese Regime in verschiedenen Geographien ausgeprägt?
Regionale Leitmärkte
Wie sind globale Leitmarktstrukturen im Bausektor der Bioökonomie organisiert und welche Leitmarktpotentiale entstehen in unterschiedlichen Regionen?
Die Arbeit der Nachwuchsgruppe umfasst drei intensive Forschungsphasen, die nach einer einführenden Arbeitsphase beginnen und durch Synthesephasen unterbrochen bzw. beendet werden. Begleitet werden die Forschungsphasen durch Arbeiten im Projektmanagement und der Ergebnisdissemination. Die drei Forschungsphasen beinhalten jeweils vier selbstständige Module. Drei dieser Module sind primär qualitativ angelegte (regionale) Fallstudien in den Zielländern Deutschland, Indien und China, während das letzte Modul diese Fallstudien aus quantitativer Perspektive ergänzt. In der ersten Forschungsphase erfolgt die Analyse nationaler und globaler Innovationssysteme und sozio-technischer Regime im Bausektor der Bioökonomie auf Basis von landesweiten qualitativen Datenerhebungen in Deutschland, China und Indien sowie einer quantitativen Erfassung der globalen Innovationslandschaft. Ergänzend wird Italien im Rahmen einer Fallstudie in Zusammenarbeit mit dem Gran Sasso Science Institute untersucht. In der zweiten und dritten Forschungsphase werden qualitative Fallstudien in je zwei Regionen der genannten Länder durchgeführt, um regionalisierte Facetten der Innovationssysteme und sozio-technischen Regime zu untersuchen, regionale Transitionspfade zu erforschen und somit (regionale) Leitmarktpotenziale zu bewerten. Beide Forschungsphasen werden durch quantitative Arbeiten begleitet, die insbesondere zur geographischen Analyse der Regime und der Leitmarktpotenziale dienen.